Checkliste Zubereitung mit dem Espressokocher:
- Wasserbehälter bis unterhalb des Ventils mit Wasser befüllt?
Wichtig > nicht weniger und nicht mehr Wasser verwenden! Der Behälter muss wirklich bis unterhalb des Ventils befüllt sein, das Ventil darf aber nie vom Wasser bedeckt sein.
- Wasser vor Befüllen des Wasserbehälters vorgeheizt?
Bitte das Wasser immer vorher auf 70 bis 80C° vorheizen. So wird verhindert, dass sich das Edelstahl zu schnell erhitzt und dein Kaffee bitter oder verbrannt schmeckt
- Sieb komplett mit Kaffeepulver befüllt?
Der Sieb muss immer komplett mit Pulver befüllt werden (glattgestrichen bis zum Rand des Siebs). Wird weniger Pulver verwendet stimmt der Druck und das Verhältnis zur Wassermenge nicht mehr und dein Kaffee wird ungenießbar.
- Pulver bitte nicht andrücken!
Anders als bei einer Siebträgermaschine, wird beim Espressokocher das Kaffeepulver niemals angedrückt (getampert) sondern lediglich ohne Druck glattgestrichen. Das liegt daran dass ein Herdkocher lediglich einen Druck von 1,5 bar aufbaut (Siebträger 9 bar). Ist das Pulver angedrückt, reicht der Druck nicht aus, um das komplette Wasser durch das Kaffeepulver zu pressen und die Kontaktzeit von Wasser zu Pulver wird zu lange, sodass der Kaffee bitter und verbrannt schmeckt.
- Richtigen Mahlgrad verwendet?
Auch hier müssen wir wieder zwischen Herdkanne und Siebträgermaschine unterscheiden. Für den Espressokocher wird ein etwas gröberer Mahlgrad (4-5 auf einer Skala 1 = sehr fein bis 10 = sehr grob) verwendet als bei einer Maschine. Auch das hat wieder mit dem Druck zu tun. Der Druck von 1,5 bar reicht nicht aus, um das Wasser durch zu fein gemahlenes Pulver zu pressen.
Je feiner das Pulver, desto länger ist die Kontaktzeit von Wasser mit Kaffee. Ist das Pulver zu fein, wird der Kaffee bitter und schmeckt verbrannt. Ist es jedoch zu grob, also sehr kurze Kontaktzeit, schmeckt der Kaffee wässrig und wenig aromatisch.
- Richtige Temperatur verwendet?
Wichtig > Den Herd immer auf mittlere Temperatur einstellen. Wird der Kocher zu schnell erhitzt, schmeckt dein Kaffee bitter und ungenießbar. Zudem ist die Kontaktzeit von Wasser und Pulver zu kurz, um alle guten und schmackhaften Aromen aus dem Kaffeepulver in deinen Kaffee zu lösen. Ein guter Kaffee braucht einfach etwas Geduld.
Zudem ist Edelstahl ein Werkstoff, der sich verformen kann. Wird er zu schnell oder stark erhitzt, kann er sich verformen und zum Beispiel nicht mehr korrekt (flach/mit vollem Kontakt) auf der Herdplatte aufliegen (vor allem bei Induktion sehr wichtig)
- Kocher rechtzeitig vom Herd genommen?
Bitte den Kocher gegen Ende der Zubereitung (hört man an den Geräuschen des Kochers > Zischen, es kommt immer mehr Luft statt Kaffee aus dem Steigrohr) direkt vom Herd nehmen!
Dies hat zwei Gründe:
1. Der Kaffee verbrennt
2. Da zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig Restwasser im unteren Wasserbehälter ist, kann der Boden des Kochers durch die Hitze oxidieren (sieht manchmal aus wie rost) oder sogar beschädigt werden.
Tipp: Für ein optimales Ergebnis, schrecke den Wasserbehälter mit kaltem Wasser ab, wenn du die Kanne vom Herd genommen hast. So verhinderst du, dass dein Kaffee durch die Resthitze, anbrennt.
Zusammengefasst:
Für einen qualitativ guten Kaffee mit dem Espressokocher sind das Verhältnis von Wasser zu Kaffeepulver, der Mahlgrad, die Temperatur und die Kontaktzeit von Wasser und Kaffeepulver absolut entscheidend.
Natürlich kommt es auch auf die Qualität der verwendeten Kaffeebohnen an.
Wir empfehlen für den Herdkocher eine etwas hellere Espressoröstung. Für das beste Aroma, sollten die Bohnen frisch gemahlen werden.